Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schlatt
Am 24.08.1889 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Es wurde der Beschluss gefasst, dass die vorläufigen Auslagen für Feuerwehrausrüstung aus der Gemeindekassa vorschussweise bezahlt werden. Es wurde veranlasst, dass ein Ansuchen an Sr. Mayestät und an den Feuerwehrfonds zur Unterstützung eingereicht wurden.
Feuerwehrspritze
Am 23.08.1885 wurde der Beschluss gefasst, über Bedienung, Aufsicht, Einspannen und Führen der in Breitenschützing aufgestellten Feuerwehrspritze:
- Jeder Pferdebesitzer aus Breitenschützing hat das Recht, welcher zuerst zum Spritzeinspannen erscheint, mit dieser auch ausfahren kann. Jeder Besitzer sollte einmal zu einem Brand gefahren sein.
- Als Entschädigung für das Ausfahren der Spritzen ist für die Ortschaften Schlatt, Hinterschützing und Oberharrern 3 fl., für Apeding, Herrenschützing, Staig und Philippsberg, Schwanenstadt, Hof, Hoffern, Niederharrern, Spöck, Schörgendorf, Löpperding, Dorf und Niederau je 4 fl., für die Ortschaften der Pfarrorte Neukirchen und Niederthalheim 5 fl., und für alle anderen Orte sind 6 fl. Aus der Gemeindekasse zu bezahlen.
Von dieser Zahlung hat der Pferdebesitzer an den Knecht ein Trinkgeld zu leisten und zwar wenn bei Tag ausgefahren wird, für jedes Mal 0,5 fl. und für die Fahrt bei Nacht 1 fl.
Es wird noch beschlossen, dass für den Fall, wenn die bestellten Kommandanten Karl Sonntag und Franz Müller in Breitenschützing abwesend sein sollten, dass an deren Stelle Josef Parzer sie vertritt. An Josef Krabner ist eine jährliche Entschädigung von 5 fl. zu bezahlen, außerdem für jede Reinigung der Spritze 1 Gulden als Entschädigung.
Es wird dem Kommandanten das Recht eingeräumt, zu bestimmen, ob mit der Spritze ausgefahren werden soll oder nicht.
Schließlich wird noch bestimmt, dass bei jedem Brandunglück, wenn es die betreffende Spritzenleiter für notwendig finden, ein Zechgeld an die bedienende Mannschaft bezahlt wird. Es wird ausdrücklich bestimmt, dass derartige Zehrungsgelder 1 fl 50 k bei einer jeden Brandbeteiligung nicht überschritten werden dürfen.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zur Gründung der ersten Feuerwehren, die in den Städten meist aus Turnvereinen hervorgingen. Als die Aufgaben, die mit der Umgestaltung der alten Feuerlöscheinrichtungen in einer Feuerwehr immer größer wurden, hat man begonnen, diese Aufgabe anderen Leuten zu überlassen, der Gedanke, Freiwille Feuerwehren zu gründen, begann sich durchzusetzen.
Am 12.09.1889 wurde in Breitenschützing eine Versammlung des Ortsausschusses abgehalten. Aus dieser Versammlung ging die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schlatt, Bezirksverband Schwanenstadt Nr. 1, mit Franz Schmalwieser, Bauer in Herrenschützing, als Obmann hervor.
Gründungsmitglieder:
Matthias Staudinger
Bauer in Oberharrern, Stellvertreter
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Josef Eder
Bauer in Apeding, Kassier
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Johann Eder
Gastwirt in Breitenschützing, Schriftführer
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Alois Heimbucher
Bauernsohn in Herrenschützing
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Johann Humer
Bauernsohn in Breitenschützing
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Josef Leitner
Bauernsohn in Breitenschützing
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Josef Schiller
Bauernsohn in Apeding
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Franz Steinhuber
Bauernsohn in Herrenschützing
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Johann Eder
Bauernsohn in Apeding
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Matthias Watzinger
Bauernsohn in Herrenschützing
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Matthias Enser
Bauernsohn in Breitenschützing
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Ulrich Schiller
Bauernsohn in Apeding
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Georg Reisenberger
Schmid in Apeding
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Johann Schachreiter
Bauernsohn in Apeding
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Franz Stadlbauer
Bauer in Herrenschützing
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Josef Raab
Sölner in Breitenschützing
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Josef Grabner
Gastwirt in Breitenschützing
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Johann Humer
Bauer in Breitenschützing
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Johann Kleemayr
Müllermeister in Breitenschützing
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Matthias Maier
Bauer in Oberharrern
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Georg Humer
Bauer in Oberharrern
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Johann Oberndorfer
Bauernsohn in Staig
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Josef Braun
Bauer in Philippsberg
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Josef Oberhumer
Bauer in Philippsberg
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Johann Heimbuchner
Bauernsohn in Hinterschützing
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Franz Burgstaller
Bauer in Schlatt
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Franz Aigner
Sölnersohn in Schlatt
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Josef Aigner
Sölnersohn in Schlatt
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Josef Morwinth
Kohlenarbeiter in Hörweg
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Ferdinand Steinhuber
Bauernsohn in Herrenschützing, Hornist
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Kajetan Baldinger
Bauernsohn in Apeding
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Im Zuge des Anschlusses Österreichs an Deutschland wurde am 26. Mai 1939 der Verein Freiwillige Feuerwehr Schlatt aufgelöst und als Körperschaft öffentlichen Rechts unter derselben Führung wieder eingesetzt.
Kommandanten
12.09.1889 – 1903 | Franz Schmalwieser, Bauer in Herrenschützing |
1903 – 1913 | Mathias Schiller, Bauer in Apeding |
1913 – 1915 | Franz Rutzinger, Bauer in Breitenschützing |
1916 – 28.12.1921 | Max Payrhuber, Gastwirt in Breitenschützing |
28.12.1921 – 01.01.1929 | Ferdinand Eder, Bauer in Asperding |
01.01.1929 – 01.01.1946 | Franz Staudinger, Windhamer in Schlatt |
01.01.1946 – 21.06.1950 | Josef Schmalwieser, Pimer in Apeding |
21.06.1950 – 28.06.1958 | Ferdinand Niedermaier, Gasperl in Hinterschützing |
28.06.1958 – 17.12.1961 | Franz Niedermaier, Meinl in Schlatt |
17.12.1961 – 30.07.1973 | Karl Schiller, Humer in Herrenschützing |
30.07.1973 – 22.10.1988 | Alfred Kail, Gemeindebeamter Römerberg |
22.10.1988 – 17.04.1998 | Rudolf Mader, Schützin in Breitenschützing |
17.04.1998 – 07.05.2013 | Johann Staudinger, Vertragsbediensteter in Winkl |
seit 07.05.2013 | Peter Staudinger, techn. Angestellter in Breitenschützing |
FF Schlatt im Jahr 1923
FF Schlatt im Jahr 1955